Naturschutz/Wald

Programm

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Unsere Wälder erhalten und nutzen: Bayern ist Waldland Nr. 1 in Deutschland. Unsere Wälder sind ein besonderer Schatz, den wir erhalten und weiterentwickeln wollen. Nutzen und Schützen gehören zusammen. Wälder sind wichtig als CO2-Speicher, zur Luftreinigung, für die Artenvielfalt und als Wasserspeicher. Und sie liefern nachhaltig den umweltfreundlichsten aller Rohstoffe: heimisches Holz. Wir machen den Wald durch den Umbau und eine integrative Waldbewirtschaftung hin zu mehr Mischwald klimaresistenter und damit zukunftsfest. Die Waldeigentümer und Jäger sind für uns Partner beim Umweltschutz.

Unser Wasser schützen: Bayern ist Wasserland. Wasser ist unsere Lebensgrundlage und ein großer Schatz. Unser Ziel ist es, Wasser zu sparen, zu speichern und in alle Regionen zu verteilen. Wir wollen das Wassermonitoring sowie Trockenheits- und Qualitätsmanagement im Dialog mit der Landwirtschaft weiter verbessern. Unser Grundsatz ist „Kommunal vor Kommerz“. Wir verbessern den Wasserschutz und wenden uns gegen jede Form der Privatisierung. Zum Schutz unseres Trinkwassers und gerade auch unseres Tiefengrundwassers, das uns eine eiserne Wasserreserve sein muss, wollen wir einen Wassercent einführen. Einen Länderwasserausgleich zu Lasten Bayerns, wie ihn der Bund in seiner neuen Nationalen Wasserstrategie vorsieht, lehnen wir ab. Vor einer Ableitung von Trinkwasser aus Bayern sind von den anderen Ländern vorrangig alle Möglichkeiten zu Wasserrecycling und -wiederverwendung zu realisieren.

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Renaturierung fördern, Biodiversität erhalten: Wir wollen den kooperativen Naturschutz und den bayerischen Biotopverbund stärken. Wir wollen Renaturierungen fördern und Hochwasserschutzmaßnahmen im Einklang mit der Natur vorantreiben. Wir werden dazu die bayerische Hochwasserstrategie weiterentwickeln und auch den Schutz vor Sturzfluten stärker einbeziehen. Wir wollen 55.000 Hektar Moore als natürliche CO2-Speicher renaturieren.

Bayerische Erfolgsgeschichte beim Artenschutz fortsetzen: Wir stärken die bayerischen Naturparke, unsere Biosphärenreservate und Landschaftspflegeverbände und geben dem Artenschutz mehr Bedeutung. Das Bayerische Kulturlandschafts- und das Vertragsnaturschutzprogramm sind die besten Umwelt- und Naturschutzprogramme in Deutschland. Wir werden dieses Erfolgsmodell ausbauen. Den einzigartigen bayerischen Streuobstpakt führen wir fort.

1.3 Gesunde Umwelt und intakte Natur

Wir GRÜNE stehen für den Schutz von Natur und Umwelt, für sauberes Wasser und saubere Luft. Wir schützen die schönen Landschaften Bayerns und seine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Wir treten ein für gesunde Böden, ein gesundes Klima und gesunde Lebensmittel. Wir wollen unsere Lebensgrundlagen dauerhaft erhalten, für uns und die kommenden Generationen.

Buchenwälder, Moore, Fluss- und Auwälder sowie der Alpenraum gehören zu den besonders schützenswerten Lebensräumen. Um sie zu bewahren und die Artenvielfalt zu erhalten, kartieren, verbinden und vernetzen wir Biotope bayernweit, weisen zahlreiche neue Schutzgebiete aus und schaffen im Steigerwald einen dritten Nationalpark für Bayern.

Wir schützen Bayerns Trinkwasser, unser Lebensmittel Nummer eins. Die jahrhundertealten Tiefengrundwasser-Reservoirs machen wir zu Schatzkammern künftiger Generationen. Wir sanieren das oberflächennahe Grundwasser, minimieren schädliche Einträge und fördern den sparsamen Umgang mit unserem Grundwasser, indem wir einen Wassercent einführen und die Entnahme digital kontrollieren.

Wir halten unsere Flüsse, Bäche und Seen sauber und stärken sie als Lebensraum für Mensch und Tier. Dem Wassermangel und längeren Dürrephasen begegnen wir mit Schwammstädten und -landschaften und sorgen so gleichzeitig für besseren Hochwasserschutz. Die Klimakrise erfordert Hitzeaktionspläne und mehr Grünflächen, Bäume und Fassadenbegrünung in unseren Kommunen.

Wir retten Bayerns grüne Lunge – unsere Wälder. Sie kämpfen heute mehr denn je mit den Folgen falscher Klimapolitik. Deshalb sorgen wir für eine neue Balance des Schützens und Nützens und fördern den Waldumbau zu gesunden Mischwäldern und machen den bayerischen Staatswald zum Klimawald, in dem Gemeinwohl statt Profit zählt. Heimisches Holz wird im öffentlichen Bauen zur Regel. Wir stehen zum nachwachsenden, regionalen Energieträger Holz.

Wir wollen Bayerns Gesicht erhalten und die Betonflut eindämmen: Dafür halbieren wir den Flächenverbrauch verbindlich auf 5 Hektar pro Tag und verteilen das Flächenbudget fair auf die Kommunen - für lebendige Ortszentren und genügend Raum für weitere Entwicklung und Wohnraum.

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  • Förderung der Imkerei
  • Keine weiteren Waldstilllegungen, keine weiteren Nationalparks
  • Waldbesitzerverbände und Forstdienstleister unterstützen
  • Waldumbau fördern und Waldbauern unterstützen
  • Stellenabbau in den staatlichen Forstämtern stoppen
  • Roh- und Baustoff Holz verstärkt nutzen
  • Forstschädlinge effektiv bekämpfen
  • Effektive Managementpläne für große Beutegreifer wie den Wolf
  • Bewährtes Jagdrecht beibehalten
  • Keine weiteren Verschärfungen des ohnehin strengen deutschen Waffenrechts
  • Schutz von Wild- und Nutztieren durch die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht
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Jagd-, Forst- und Fischereiwirtschaft als Partner von Wald- und Naturschutz fördern
Der Wald mit seinen vielfältigen gesellschaftlichen und kulturellen Dimensionen muss geschützt und erhalten werden. Dabei darf der private Waldbesitz gegenüber dem Staatswald nicht benachteiligt werden. Wir setzen uns für einen „Wald mit Wild“ ein. Die AfD schätzt den Einsatz unserer Förster und Jäger mit ihrer Arbeit in Wald und Flur und dem damit verbundenen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz. Die AfD möchte die Fischerei unterstützen und erhalten. Fischräuber, wie der Fischotter, sollen bei starker Populationsdichte entnommen werden können. Die Durchgängigkeit aller Fließgewässer für Tiere soll sichergestellt sein. Seite 104:
Umweltschutz nicht der Windindustrie opfern
Windenergieanlagen sind ein verhängnisvoller Irrweg. Im Betrieb sind Windkraftanlagen eine der wesentlichen Ursachen für die Dezimierung insbesondere unserer Greifvogelbestände. Sie töten jährlich Tausende streng geschützte Fledermäuse, vernichten Milliarden Insekten jedes Jahr und verschärfen so deren dramatischen Rückgang. Hinzu kommt die Verschandelung des Landschaftsbildes durch Windparks. Das Abholzen von Waldflächen zur Errichtung von Windkraftanlagen lehnt die AfD entschieden ab.

Als BayernSPD liegen uns die Schönheit und die natürlichen Lebensgrundlagen Bayerns am Herzen. Aus diesem Grund setzen wir uns engagiert für den Naturschutz in Bayern ein.

Wir werden Bayern zum Vorreiter beim geringsten Flächenverbrauch pro Kopf machen und den Flächenverbrauch in Bayern stark begrenzen. Unser langfristiges Ziel ist eine Flächenkreislaufwirtschaft. Dazu werden wir wirksame Instrumente entwickeln, mit denen sich der Schutz von Landschaft und Natur mit wirtschaftlichen und sozialen Erfordernissen verbinden lässt. Ein wichtiger Grundsatz für uns ist dabei: Die Innenentwicklung von Städten und Gemeinden muss tatsächlich Vorrang vor der Erweiterung nach außen haben!

Wir werden uns für sauberes und bezahlbares Trinkwasser in öffentlicher Hand einsetzen. Schadstoffe aller Art, Mikroplastik, Pestizide, Medikamentenrückstände und Nitrat haben nichts im Wasser und in unseren Gewässern verloren. Wir werden alles tun, um ihren Eintrag zu verhindern. Besonders in belasteten Gebieten werden wir schnell handeln, hier müssen Nitratüberschüsse konsequent verringert werden. Die Verfahren zur Ausweisung von Wasserschutzgebieten werden wir deutlich beschleunigen und Flächenversiegelungen reduzieren. Wir werden aufgrund wiederkehrender Probleme mit umweltbelastenden, gesundheitsgefährdenden und oftmals nur schwer abbaubaren Chemikalien für Verbote des Einsatzes derartiger Substanzen eintreten.

Zusätzlich setzen wir uns stark für die Renaturierung von Öko-Systemen ein. Hierbei stehen für uns unsere Flüsse und Bäche und die Wiedervernässung der bayerischen Moore im Zentrum. Das dient nicht nur dem Klima- und Artenschutz, sondern ist auch für den natürlichen Hochwasserschutz unverzichtbar. Zusätzlich werden wir bestehende Wassereinzugsgebiete schützen und die Verfahren zur Ausschreibung neuer Gebiete beschleunigen.

Die bayerischen Alpen sind eine der letzten großen, spektakulären Naturlandschaften in Europa, mit eigener Kultur und Bewirtschaftung. Wir bekennen uns zum Schutz der bayerischen Alpen, zu den Zielen der internationalen Alpenkonvention, vor allem zum Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung, und zum bayerischen Alpenplan von 1972.

Wir setzen auf eine Wende hin zu einem klimafreundlichen und nachhaltigen Ganzjahrestourismus. Wir wollen die Bergland- und Almwirtschaft stark fördern, die einen wesentlichen Anteil an der Schaffung und Erhaltung des einzigartigen Naturraums Alpen hat. Wir werden die Unterstützung dieser Betriebe, je nach der Erschwernis der Bewirtschaftung, massiv ausbauen. Subventionen aus Steuermitteln für Schneekanonen lehnen wir ab. Ein wirksamer Schutz des Alpenraumes und dessen humane und ökologische Entwicklung bedürfen der intensiven Zusammenarbeit aller Städte und Gemeinden sowie der Grenzländer der Region.

Wir wollen das Artensterben in Bayern so schnell wie möglich stoppen. Es gefährdet unsere eigenen Lebensgrundlagen. Wir werden einen besseren Schutz, die Ausweitung und eine stärkere Vernetzung unserer Schutzgebiete gewährleisten. Die Vermeidung von Eingriffen muss Vorrang vor dem Ausgleich haben. Wir wollen die natürliche Artenvielfalt schützen und fördern. Dabei werden wir das Volksbegehren Artenvielfalt konsequent umsetzen und unsere Fortschritte regelmäßig kontrollieren. Dazu gehört für uns auch die Errichtung eines Biotopverbundes, welcher bis 2030 mindestens 15 Prozent Offenland an der Landesfläche umfasst.

Wir wollen mindestens einen weiteren Nationalpark in Bayern. Der beste Kandidat dafür ist der Steigerwald. Wir wollen mehr Naturwaldreservate und mehr Naturschutz im Wald. Hierbei setzen wir auch auf den zügigen Umbau unserer Wälder zu klimafesten Mischwäldern und legen durch eine umwelt- und tierschutzgerechte Jagd die Grundlage für eine natürliche Waldentwicklung.

Wir begrüßen die Rückkehr früher ausgerotteter und ausgestorbener Tierarten, auch von Beutegreifern wie dem Wolf. Dabei setzen wir auf ein gutes Management und den unbürokratischen und schnellen Ausgleich von Schäden. Bei Tierarten wie dem Biber, deren Bestand gesichert ist, halten wir eine Regulierung nach den Maßgaben des europäischen Umweltrechts für sinnvoll. Wir werden Umweltkriminalität und vor allem die illegale Tötung streng geschützter Tierarten wie dem Luchs hart und effektiv bekämpfen.

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Pionierbäume für den Wald von morgen pflanzen
Wir fordern einen Paradigmenwechsel der Forstpolitik beim Waldumbau. Anstelle der Konzentration auf Wirtschaftsbaumarten müssen auch schnellwüchsige, klimaresistentere Pionierbaumarten in die Planung einbezogen werden. Grundsätzlich ist bei Aufforstung auf den Mischwald als natürliche Waldform zu achten: Monokulturen im landwirtschaftlich genutzten Wald bergen ökologische Risiken und müssen im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaftsstrategie kritisch gesehen werden. Pionierbaumarten können aufgrund ihrer geringen Ansprüche eine wichtige Rolle als schützender „Vorwald“ beim Aufbau klimastabiler Mischwälder spielen. Sie besiedeln Freiflächen im Samenanflug sehr schnell, haben geringe Bodenansprüche, eine hohe Trockenheitstoleranz und bieten schnellen Schutz, Lebensraum und Nahrung für die Tierwelt. Darüber hinaus mindern diese Arten den Verbissdruck auf standortfremde Wirtschaftsbaumarten, für die andernfalls ein Verbissschutz geschaffen werden muss.
Das Wild gehört zum Wald
Wir fordern die Erarbeitung einer bayerischen Wald-/Wildstrategie 2050, die sowohl den Zielen eines Waldumbaus als auch ausreichender Lebensräume für heimisches Schalenwild gerecht wird. Wildbiologische Erkenntnisse, die ein besseres Miteinander von Wald und Wild ermöglichen, finden derzeit in der bayerischen Forstpolitik kaum Berücksichtigung. Die Erarbeitung einer gemeinsamen Wald- /Wildstrategie durch Forstwissenschaftlerinnen und Forstwissenschaftler sowie Wildbiologinnen und Wildbiologen soll die Grundlagen für eine Ent-Ideologisierung des Wald-/Wild-Konflikts schaffen: Sie soll einen Waldumbau ermöglichen und gleichzeitig ausreichende und artgerechte Lebensräume für heimische Wildtiere gewährleisten.
Direkte Markteingriffe in den Holzhandel vermeiden
Wir fordern einen Verzicht auf direkte staatliche Markteingriffe in den bayerischen Holzhandel. Das gilt besonders für Exportbeschränkungen. Davon ausgenommen sind Beschränkungen aufgrund von Sanktionen. Trotzdem sollen Preiskartelle auch in der Holzproduktion verhindert werden.
Erfahrungswerte im Bayerischen Jagdgesetz berücksichtigen
Wir fordern bei der Novellierung des Bayerischen Jagdgesetzes mehr Rücksicht auf die erfolgreichen Strategien der Vergangenheit. In der Neufassung sollen die bisherigen Festlegungen und positiven Erfahrungen mit Hegegemeinschaften, Reviergrößen, Verbissgutachten, Abschussplanungen und Jagdzeiten beibehalten werden. Mindestabschusszahlen, Verkleinerungen der Reviergrößen und eine Verlängerung der Jagdzeiten auf Schalen- und insbesondere Rehwild lehnen wir ab. In Verbindung mit dem stetig steigenden Freizeitdruck - also der Störung von Wildtieren etwa durch Wanderer, Spaziergänger oder Radfahrer - führen diese Maßnahmen letztlich nur zur Unsichtbarkeit der Populationen und damit zu erhöhtem Verbiss. Dies steht dem Waldumbau entgegen. Außerdem werden dadurch ein artgerechtes Altersgruppen- und Geschlechterverhältnis und die Waldgerechtigkeit stark negativ beeinflusst. Seite 113:
Neuen Bayerischen Nationalpark im Steigerwald ausweisen.
Zum Schutz der Artenvielfalt sprechen wir uns dafür aus, die welterbewürdigen Buchenwälder im Ebracher Staatsforst kurzfristig durch ein großflächiges Naturschutzgebiet im Nordsteigerwald und langfristig durch einen Nationalpark zu schützen. Die Umsetzung soll im Einvernehmen mit der lokalen Bevölkerung erfolgen. Die Erhebung soll dabei getrennt nach den beiden großen Teilgebieten in Unter- und Oberfranken erfolgen. So wollen wir einen Naturschatz von landes- und bundesweiter Bedeutung bewahren und gleichzeitig die Regionalentwicklung fördern.
Maßnahmen zum Artenschutz besser verfolgen
Wir fordern ein besseres Monitoring der unterschiedlichen Maßnahmen zum Artenschutz. Oftmals gehen effektive Schritte zum Artenschutz mit Einschränkungen für die landwirtschaftliche Praxis einher. Daher wollen wir besonders neu eingeführte Methoden besser verfolgen und jeweils nach Erfolg und Mitteleinsatz bewerten. Ineffektive Maßnahmen müssen zurückgenommen werden. Die in den letzten Jahren eingeführten Ansätze zum Artenschutz haben bereits erste Verbesserungen für Vögel, Insekten und andere Tierarten gebracht. Bei der Verbesserung der Biodiversität gilt für uns jedoch auch die Prämisse, dass wir mit der Landwirtschaft arbeiten, und nicht gegen sie. Wo Ordnungsrecht angewandt wird, muss das mit Augenmaß und Transparenz geschehen. Das bedeutet, dass Maßnahmen, die mit hohem Mittelaufwand verbunden sind, zusätzliche Komplikationen für Landwirte mit sich bringen und dabei einen geringen Beitrag zum Artenschutz leisten, auch wieder eingestellt werden müssen.
Lücken im Grünen Band endlich schließen
Wir fordern die Schließung der letzten Lücken im bayerischen Abschnitt des Grünen Bands. Bestehende ausgedehnte Naturschutzräume möchten wir im Einklang mit bestehender Infrastruktur vernetzen. Das Grüne Band bildet auf einer Strecke von über 12.500 Kilometern eine der wichtigsten paneuropäischen Biotopverbundachsen. Es leistet somit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt von Fauna und Flora. Damit das Grüne Band seinen Beitrag zum Artenschutz besser erfüllen kann, müssen die noch bestehenden Lücken geschlossen und der Natur zurückgegeben werden. Bei zukünftigen Ausweisungen von Schutzgebieten sind die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte, Wald- und Grundeigentümerinnen und -eigentümer sowie die Gemeinden von Beginn an einzubeziehen. Dabei sollte auch die Quervernetzung zum Grünen Band mit in die Planung einfließen.
Seite 90: Auch die Forstwirtschaft wird von der Regierung sträflich vernachlässigt. Wir streben eine Wende hin zu einer dynamischen, naturgemäßen Waldbewirtschaftung von Mischwäldern an. Außerdem setzten wir uns für ein Ende der Hobbyjagd ein.

Wir achten die Natur und stehen zum Erhalt der natürlichen Artenvielfalt sowie zum Schutz der Lebensräume von Mensch, Tier- und Pflanzenwelt! Grund 92 – 105

GRUND NR. 93 Schutz der natürlichen Lebensräume – Sanierung geschädigter Bereiche – Ausbau und Vernetzung von Biotopen Als Verteidiger der Lebensgrundlagen und der Schönheit von Natur und Landschaft wollen wir den Bestand natürlicher Lebensräume schützen, geschädigte Bereiche sanieren, Biotope schaffen und miteinander vernetzen. Die Vorgaben des Artenvielfalt-Volksbegehrens sind ohne Wenn und Aber umzusetzen: Schaffung eines räumlich oder funktionalen Biotopverbunds auf mindestens 13 % des Offenlandes bis 2027. Frei fließende und naturnahe Gewässer sind zu erhalten.

GRUND NR. 95 Die bayerischen Moore schützen Retten wir die Moore, retten wir das Klima und schützen damit die Arten und die Biodiversität in Mooren und Moorböden. Wenn Bayern seine Klimaziele erreichen will, dann muss die Entwässerung unserer Moorlandschaften endlich gestoppt werden. Das Donaumoos z. B. ist das größte Niedermoor Süddeutschlands mit einer Ausdehnung von rund 13.000 Hektar. Vor 200 Jahren waren es noch 18.000 Hektar, aber seit Beginn der Entwässerung und der Urbarmachung sackte die gesamte Moorlandschaft um ca. drei Meter ab. Die Wissenschaft sagt, dass aus dem Donaumoos jährlich 400.000 Tonnen Klimagase entweichen (35t/ha). Wir brauchen ein klares Bekenntnis des Freistaates Bayern, dass Schutz und Renaturierung aller Moore unverzichtbare staatliche Daueraufgaben sind.

GRUND NR. 96 Die lebenswichtigen Funktionen des Waldes erhalten Der Wald erfüllt viele Funktionen, die für uns alle lebenswichtig sind: Luftreinhaltung, Bindung von CO2, Wasserspeicherung, Lawinenschutz, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Ort der Erholung. Diese vielfältigen Funktionen dürfen nicht der Ideologie der „totalen Ökonomisierung“ geopfert werden. Der Wald ist zudem durch den fortschreitenden Klimawandel, durch Dürreperioden und zunehmendes Brandrisiko in Gefahr. Wir brauchen darum eine konsequent ökologisch ausgerichtete Forstreform und ein ökologisches Umbau- und Schutzprogramm für den Staats-, Kommunal- und Privatwald. Dank des erfolgreichen Artenschutz-Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ ist es uns gelungen, einen Teil des Waldes zum Schutz der Biodiversität frei von jeder Nutzung zu halten. Der übrige Wald muss zu einem klimaresilienten Misch- und Dauerwald umgebaut werden. Holz ist vorrangig als Rohstoff zu nutzen und so zu entnehmen, dass der Wald maximal CO2 aus der Luft bindet. Mittel- bis langfristig sollen nur Holzfraktionen energetisch genutzt werden, die nicht als Rohstoff geeignet sind.

GRUND NR. 105 Ein dritter Nationalpark im Steigerwald Wir fordern den dritten Nationalpark Bayerns im Steigerwald. Dieser Nationalpark soll zu 100 % auf Staatswaldflächen ausgewiesen werden. Im Steigerwald findet sich das bedeutendste, großflächige Vorkommen unzerschnittener Buchen- und Laubwälder Deutschlands mit zahlreichen gefährdeten Arten – ein Waldgebiet mit größter Wichtigkeit für den Artenschutz.